[Medienbildung-l] Fwd: Political Influencer zwischen Journalismus und Algorithmus

Stefan Iske stefan.iske at ovgu.de
Mo Okt 20 13:27:03 CEST 2025


Liebe Mebi-Studierende,

hier in der Weiterleitung eine spannende Studie der Medienanstalt NRW - 
vor allem auch vor dem Hintergrund der Wahl im kommenden Jahr.

Viele Grüße, Stefan Iske




-------- Weitergeleitete Nachricht --------
Betreff: 	Political Influencer zwischen Journalismus und Algorithmus
Datum: 	Mon, 20 Oct 2025 11:54:22 +0200
Von: 	Medienanstalt NRW | Presse <presse at medienanstalt-nrw.de>
Antwort an: 	Medienanstalt NRW | Presse <presse at medienanstalt-nrw.de>
An: 	stefan.iske at ovgu.de



Political Influencer zwischen Journalismus und Algorithmus
Analyse politischer Influencer-Kommunikation auf Instagram und TikTok

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Pressemitteilung | Düsseldorf, 20. Oktober 2025
Political Influencer zwischen Journalismus und Algorithmus
Landesanstalt für Medien NRW veröffentlicht Analyse zu politischer 
Influencer-Kommunikation auf Instagram und TikTok

  * Influencer-Kommunikation folgt eigenen Regeln und entzieht sich
    klassischen journalistischen Standards.
  * Vermischung von Meinung und Information stellt gängiges Problem auf
    Kanälen politischer Influencer dar.
  * Political Influencer-Kommunikation polarisiert und ist häufig von
    Feindbildkonstruktionen geprägt.

Plattformen wie TikTok und Instagram sind mehr als Unterhaltungskanäle. 
Es sind auch zentrale Orte politischer Meinungsbildung. Political 
Influencer prägen die Meinungsbildung auf diesen Kanälen – besonders bei 
jungen Menschen. Die aktuelle Studie der Landesanstalt für Medien NRW 
„Emotionalisiert, zugespitzt, meinungsstark: Political Influencer 
zwischen Journalismus und Algorithmus“ analysiert systematisch und 
datenbasiert die politischen Inhalte und Kommunikationsstrategien von 
Political Influencern auf Instagram und TikTok. Dafür wurden im Kontext 
der Bundestagswahl 2025 1.000 Beiträge von 98 reichweitenstarken 
Accounts analysiert. Als Political Influencer gelten im Rahmen der 
Studie Content Creator, die auf TikTok und Instagram regelmäßig 
politisch relevante Inhalte posten. Ausgeschlossen wurden offizielle 
Accounts von Parteien, Politikerinnen und Politikern, sowie 
Journalistinnen und Journalisten oder für Medienhäuser tätige Influencer.

*Meinung und Information verschwimmen*

Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass Political 
Influencer-Kommunikation Ereignisse aus der Medienagenda widerspiegelt, 
sich jedoch durch emotionalere und wertende Darstellungsformen 
auszeichnet. Dabei folgt sie eigenen kommunikativen Logiken und 
orientiert sich kaum an klassischen journalistischen Standards. Ein 
zentrales Merkmal ist dabei die Vermischung von Meinung und Information: 
In 59 Prozent der Beiträge sind diese nicht klar voneinander zu trennen. 
Bei mehr als jedem dritten Beitrag (35 %) werden Meinungen und 
Informationen klar miteinander vermischt, weitere 24 Prozent zeigen eine 
zumindest partielle Vermischung.

„Mit steigender Reichweite wächst auch die Verantwortung. Wer politische 
Inhalte emotionalisiert, polarisiert oder verzerrt, manipuliert nicht 
nur Debatten, sondern schwächt auch das Vertrauen in die Demokratie. 
Unsere Studie zeigt, wie politische Kommunikation auf TikTok und 
Instagram funktioniert und wie sie unser Denken beeinflusst. Um diesen 
Herausforderungen etwas entgegenzusetzen, unterstützen wir Menschen 
dabei, Fakt und Fake, Information und Meinung zu unterscheiden, 
antidemokratische Absichten zu erkennen und im äußersten Fall auch 
Rechtsverstöße zu melden“, sagt *Dr. Tobias Schmid*, Direktor der 
Landesanstalt für Medien NRW.

*Wer auffallen möchte, polarisiert *

28 Prozent der analysierten Beiträge auf TikTok und Instagram zeichnen 
ein klares Feindbild. Besonders häufig sind Institutionen und politische 
Akteure – etwa Parteien oder einzelne Politikerinnen und Politiker – 
Ziel solcher Darstellungen. In über zwei Dritteln der Fälle (68 %) 
werden sie als Feindbilder konstruiert. Solche Feindbilder vereinfachen 
politische Konflikte und emotionalisieren die Debatte. Gegner werden 
abgewertet und Diskussionen moralisch aufgeladen. Dadurch kann der 
Eindruck entstehen, dass demokratische Parteien und Institutionen 
grundsätzlich dysfunktional seien – ein Narrativ, das das Vertrauen in 
demokratische Prozesse untergraben kann.

*Politische Kommunikation neu gedacht: Handlungsoptionen für Aufsicht, 
Political Influencer und Gesellschaft*

Wenn sich also neue Regeln für politische Kommunikation auf Social Media 
ergeben – was bedeutet das für Regulierung und Medienbildung? Political 
Influencer, wie in dieser Studie untersucht, fallen weder in den Bereich 
journalistisch tätiger Akteure, noch betreiben sie politische Werbung. 
Sie erreichen mit ihren Posts jedoch Hunderttausende von Nutzerinnen und 
Nutzern. Bislang sind Political Influencer nur unter bestimmten 
Bedingungen über die Einhaltung journalistischer Sorgfaltspflichten 
reguliert.

Da sie sich – ob bewusst oder unbewusst – außerhalb dieser Standards 
positionieren, greift dieser Ansatz allerdings zu kurz. Es entsteht ein 
Dilemma: Wer sich an Sorgfaltspflichten hält, verliert womöglich an 
Reichweite, wer sie ignoriert, riskiert rechtliche Sanktionen. Um dem 
Phänomen der Political Influencer wirksam zu begegnen, braucht es 
weitere Beobachtung, um neue Regulierungsansätze zu entwickeln, die auch 
nicht-journalistische Inhalte systematisch erfassen und sichtbar machen.

Ein Factsheet sowie die vollständige Studie zum Nachlesen finden Sie 
hier 
<https://v5.newsmailservice.de/tu/tr.aspx?ID=cb1999_1001_133&LEA=Anonymous_dsrbuxar&LID=2&T=https://www.medienanstalt-nrw.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilungen-2025/september/political-influencer-zwischen-journalismus-und-algorithmus.html>.

*PRESSEKONTAKT*
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Telefon: 0211 - 77 00 7 - 555
E-Mail: presse at medienanstalt-nrw.de 
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Internet: www.medienanstalt-nrw.de 
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Begleitendes Bildmaterial finden Sie in unserem Download-Bereich 
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